Das Stadtsteinacher Rettungszentrum im Gewerbegebiet an der künftigen Ausfahrt Stadtsteinach-Mitte der Ortsumgehung wächst.
Die Feuerwehrist als Standort eines von drei Drehleiterfahrzeugen im Landkreis bereits ein Stützpunkt der Hilfsorganisationen. Mit einer neuen Rettungswache gleich daneben schließt sich das Rote Kreuz an. Der Neubau ist aus zwei Gründen notwendig: Zum einen liegt die bisherige BRK-Station mitten in der Stadt hinter der Sparkasse verzwickt und beengt, zum anderen haben und werden sich die Entfernungen nach dem Bau der Ortsumgehungen von Untersteinach und Kauerndorf verlängern.
Kurzer Weg auf die B 303
Dann könnten die Rettungsdienste ihren Einsatzort in der vorgeschriebenen Zeit von maximal zehn Minuten ab Standort nicht mehr erreichen. Vom neuen Standort aus müssen sich die Rettungsdienste nicht mehr zeitraubend durch die Stadt schlängeln, sondern sind nach knapp 200 Metern auf der neuen Bundesstraße 303.
Der erste Spatenstich für die neue Rettungswache wurde am Freitag getan. Mit dem Bau sind ausschließlich Firmen aus der Region beauftragt: Investor ist die Residenz-Immobilien GmbH Kulmbach, die sich auf den Bau von Objekten besonderen Zuschnitts versteht und etwa 1,7 Millionen Euro investieren wird, wie Geschäftsführer Dimitros Lekkas sagte. Projektleiter ist der Stadtsteinacher Jörg Eberlein, Planer Andre Weber vom gleichnamigen Ingenieurbüro (IBW) in Stadtsteinach. Den Bau ausführen wird die Firma Vogel aus Unterzettlitz. Der BRK-Kreisverband wird das Anwesen schließlich langfristig mieten. Vorgesehen ist ein eingeschossiges Gebäude auf 200 Quadratmetern, daneben eine Waschhalle und die Garagen für einen Rettungs- und einen Krankentransportwagen. Hinzu kommen Stellplätze, unter anderem für den Notarzt-Wagen.
Richtfest im September geplant
Das Richtfest kündigte Projektleiter Eberlein bereits für den September an, so dass das Projekt wohl noch vor der Umgehungsstraße fertig sein wird. Die neue Rettungswache wird weiterhin mit 13 hauptamtlichen und fünf ehrenamtlichen Mitarbeitern besetzt sein. Sie decken den Bereich bis Wirsberg und Marktleugast, Presseck und Seibelsdorf ab, im Bedarfsfall aber auch weit darüber hinaus, wie BRK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Dippold erläuterte.
Von Stadtsteinach aus werden 5000 Einsätze im Jahr gefahren, die drei Fahrzeuge kommen auf eine Jahresleistung von 150 000 Kilometer. Für die Entwicklung des Projekts war ab 2018 laut BRK-Kreisvorsitzendem Landrat Klaus Peter Söllner ein aufwendiges Gutachterverfahren im Institut für Notfallmedizin der Münchner Universität notwendig. In diesem wurden die örtlichen Belange berücksichtigt – insbesondere die Tatsache, dass das BRK in Stadtsteinach seit dem Jahr 1970 ein reibungslos funktionierendes Rettungssystem entwickelt hat. Im Bedarfsfall kann auf weitere Ehrenamtliche zurückgegriffen werden, was zuletzt in der Corona-Krise notwendig war. In diesem Zusammenhang dankte Söllner auch der Stadt und dem Stadtrat für die unkomplizierte Abwicklung. Mit seinem Hinweis auf den künftigen „Top-Standort“, gleich neben der Umgehung, dankte auch Bürgermeister Roland Wolfrum den zwei weiteren Grundstücksbesitzern dafür, dass sie ihr Land an diesem, für den Rettungsdienst idealen, Standort zur Verfügung gestellt haben.
Quelle: KULMBACH LAND / R KLAUS KLASCHKA